Kinderbetreuung in Köppern – große Lösung auf Initiative der FWG
Zwei Sitzungsrunden wurde über gute Lösungen für die Kinderbetreuung in Köppern gerungen. „Offenbar haben Grüne und SPD dabei etwas den Überblick verloren“, wundert sich die Fraktionsvorsitzende der Friedrichsdorfer Wählergemeinschaft (FWG).
Aber der Reihe nach.
In der Sitzungsrunde im September lag den Gremien eine Beschlussvorlage vor, die alleine eine Prüfung des Grundstücks Wingertstraße 22 vorsah.
„Das Grundstück war uns zu klein, eine zweizügige Einrichtung zu wenig und die Lage in enger Wohnbebauung schien uns ungeeignet“, berichtet Marc Zenser (FWG), der Mitglied im Jugend- und Sozialausschuss ist. Die FWG benannte weitere potenzielle Flächen und beantragte in allen Ausschusssitzungen die Untersuchung weiterer Grundstücke, darunter auch des Grundstücks in der Dreieichstraße.
Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) hielt dagegen: Die Parkplatzfrage sei im Rahmen der vorausgegangenen Planung von Wohnbebauung auf dem Grundstück nie richtig beantwortet worden. Man verbaue sich zudem Möglichkeiten für eine Grundschulerweiterung.
Die von der FWG beantragte Prüfung von Alternativstandorten wurde in der September-Sitzungsrunde von Grünen und SPD abgelehnt.
„Wir wundern uns, dass sich Grüne und SPD nun als Retter der Kinderbetreuung in Köppern darstellen und zugleich den riesigen Bedarf unterstreichen“, erklärt Zenser. Der Bedarf sei groß, daher braucht es mehr als eine zweizügige Einrichtung. Gerade deshalb habe die FWG die Dreieichstraße von Anfang an favorisiert.
Die Stadt untersuchte für die folgende Sitzungsrunde weitere Standorte in Köppern. Das Grundstück in der Dreieichstraße gewann an Zuspruch. Bietet es doch eine ideale Ergänzung zu den umliegenden Einrichtungen. Das ermögliche auch in Zukunft flexible Nutzungen und ggfs. Erweiterungen.
Strittig blieb, ob neben der Dreieichstraße auch die Wingertstraße zu untersuchen sei. Schlick erläutert: „Für uns ist offensichtlich, dass das enge Grundstück keinen sinnvollen Betrieb zulässt. Unsere Aufgabe als Stadtverordnete ist es, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen zu schaffen“. Die FWG habe sich daher gegen eine Untersuchung des Grundstücks ausgesprochen. Hinzu komme, dass es über die Behauptung hinaus keine sinnvolle Erklärung gebe, warum Kinderbetreuung in der Wingertstraße doppelt so schnell realisiert werden könne.
Interimslösungen erforderten auch keine Neubauten. „Wenn die Stadt das Personal findet, weitere Gruppen zu eröffnen, gibt es dafür auch Räume“, ist sich Zenser sicher. Das wünsche sich die FWG.
Hintergrund der Debatte:
Im Kindertagesstättenentwicklungsplan ist tabellarisch aufgeführt, dass wir in Zukunft bei8 Kita-Plätzen unterversorgt sind und deshalb eine Planung, bzw. einen Platzbedarf haben, den wir im Zweifel vergrößern können und im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch müssen. Es zeigt sich aber auch, dass diese Entwicklung nicht vollkommen neu ist. Ein Minus in vergleichbarer Höhe besteht seit Jahren. Und selbst im aktuellen Kindertagesstättenentwicklungsplan finden wir nichts zu einem Neubau in Köppern.
Durch die Entstehung weiterer Neubaugebiete in Köppern und der Ökosiedlung wäre es also klug, dem vorwegzugreifen.
In der Wingertstraße haben wir diese leider nicht. Dort ist mit der Eröffnung von zwei Gruppen bereits das Maximum erreicht.
Das 2400 qm große Grundstück in der Dreieichstraße bietet das Potenzial, eine mehrzügige Kita zu bebauen.
Wir haben uns nach der Sitzung des Hauptausschusses und Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Digitalisierung (HFWD) nochmals intensiv damit befasst, wie sich Kinderbetreuung und Parkdruck gut miteinander vereinen lassen. Im Unterschied zum HFWD wollten wir aber die gesamte Fläche – also Schotterparkplatz und den Grünstreifen dahinter – untersuchen lassen. Dies unter der Maßgabe, dass die aktuell auf der Schotterfläche verorteten Parkplätze der Anzahl nach auf der Gesamtfläche erhalten bleiben.
Daher stellten wir in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung folgenden Änderungsantrag:
Die Wingertstraße soll nicht weiterverfolgt werden. Die Fläche in der Dreieichstraße soll als einziger Standort für den Neubau einer Kita in Köppern unter der Maßgabe beplant werden, dass die bisherige Anzahl der Parkplätze, die aktuell auf dem Schotterparkplatz vorhanden sind, erhalten bleibt.
Unser Antrag erhielt letztlich eine Mehrheit im Parlament. Wir freuen uns über diesen eingeschlagenen Weg und sind gespannt auf die weiteren Planungen.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!