UPDATE: Amazon: Was ist drin für Friedrichsdorf?
Mittlerweile ist das neue Amazon Verteilzentrum in der Max-Planck-Straße in Betrieb. Wir hatten die Möglichkeit zu einer Besichtigung und haben außerdem vom Magistrat Antworten auf unsere Fragen erhalten:
Insgesamt arbeiten ca. 165 Mitarbeiter am Standort Friedrichsdorf, zu Spitzenzeiten wie rund um Weihnachten können es sogar bis zu 250 sein. Die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge richtet sich nach den täglichen Auslieferungszeiten. Zur „Rush Hour“ zwischen 9 und 14 Uhr rechnet Amazon mit durchschnittlich 280 Sprintern, die das Verteilzentrum anfahren oder verlassen. Davor und danach sind es 20 bis 40.
Entschärft werden soll die Verkehrssituation durch das angegliederte Parkhaus in dem 100 Stellplätze für Lieferwagen und Mitarbeiter-PKW zur Verfügung stehen. Für den geplanten Umstieg auf eine E-Fahrzeug-Flotte hat man hier bereits Ladestationen installiert.
Bleibt die Frage nach dem Nutzen für unsere Stadt: In der Bauphase wurden tatsächlich lokale Unternehmen unter anderem für Rohbau, Außenanlagen, Sicherheits- und Reinigungsdienste beauftragt. Und auch Geld soll künftig fließen: Amazon hat in Friedrichsdorf ein Gewerbe angemeldet, das entsprechende Steuern abführen muss.
Ergänzend kann gesagt werden, dass es pro Nacht zehn große Zulieferer-Lkw’s das Verteilzentrum ansteuern, die ausschließlich auf dem Amazon-Gelände geparkt werden und nicht im Gewerbegebiet.
Zudem ist das neugebaute Zentrum ausgelastet, allerdings ist keine bauliche Erweiterung geplant. Sollten die Kapazitäten in Zukunft nicht ausreichend sein, würde ein neues Verteilzentrum errichtet werden, jedoch an einem Ort. Mit Blick auf die starke Beleuchtung konnte in Erfahrung gebracht werden, dass dies bisher aus Sicherheitsgründen betrieben wurde, allerdings wird sich diese merklich reduzieren.
Weiterhin wird auf einer Grünfläche eine Blumenwiese für Insekten angelegt.
URSPRÜNGLICHER BEITRAG:
In der Max-Planck-Straße nimmt das Gebäude für ein neues Amazon-
Verteilzentrum langsam Formen an. Laut Presseberichten soll es noch im
Herbst in Betrieb gehen. Vor allem zur künftigen Verkehrssituation in
Friedrichsdorf erreichten uns viele Nachfragen.
Einen entsprechenden Kataloglegen wir in der kommenden Sitzung des Stadtparlaments darum auch unserem Magistrat vor:
1. Wie viele Arbeitsplätze entstehen im Amazon-Verteilzentrum in
Friedrichsdorf?
2. Neben dem Verteilzentrum entsteht ein Parkhaus. Ist dieses groß
genug, um die PKW ́s der Beschäftigten aufzunehmen?
3. Wie viele Fahrzeuge beliefern täglich das Verteilzentrum, wie viele
sorgen für den Weitertransport?
4. Wo warten Fahrzeuge, die vor dem vereinbarten Liefer- oder
Abholtermin Friedrichsdorf erreichen? Ist insbesondere sichergestellt,
dass diese nicht den Verkehr in den umliegenden Straßen behindern?
5. Am Standort des Logistikzentrums in Dormagen wurde die Amazon VZ
Rheinland GmbH gegründet, so dass die Versteuerung vor Ort
sichergestellt ist. Wurde ähnliches auch für Friedrichsdorf in Betracht
gezogen? Wenn nein, warum nicht?
6. Wurden Aufträge für den Bau oder Betrieb des Friedrichsdorfer
Verteilzentrums auch an hiesige Handwerker oder Unternehmen
vergeben?
7. Entspricht das Gebäude modernen Umweltstandards?
8. Werden Amazon-Kunden in Friedrichsdorf künftig mit alternativen
Transportmitteln, wie Lastenfahrädern oder Elektroautos versorgt?
Wir sind gespannt auf die Antworten und halten Euch weiter auf dem
Laufenden.
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