FWG fordert Bahn zum Umdenken auf
Linienunterbrechung der S 5 ist inakzeptabel
Nach Frankfurt mit der S-Bahn pendelnde sind sie Leid erprobt: Seit einem halben Jahr verkehrt die S 5 zwischen Oberursel und Rödelheim eingleisig. Jede zweite Bahn fällt aus, Verspätungen treten auf.
Schuld ist nach einem LKW-Unfall ein kaputter Brückenfeiler.
„Wir verstehen, dass Unfälle passieren und die Beschaffung von Baustoffen schwierig sein kann, für weitere Einschränkungen im Bahnverkehr haben wir hingegen kein Verständnis“, beklagt die Fraktionsvorsitzende der FWG, Claudia Schlick.
Doch letzteres kündigt die Bahn nun an und verspricht zugleich mehr Zuverlässigkeit. Alle Fahrgäste aus dem Taunus sollen bis zum 2. Oktober mindestens zweimal auf dem Weg nach Frankfurt umsteigen, Warte- und annähernd doppelte Fahrzeiten in Kauf nehmen. Die durchgängigen Züge der Taunusbahn nach Frankfurt entfallen komplett ab Bad Homburg. Das bedeutet dreimaliges Umsteigen für alle Köppernerinnen und Köpperner.
„Statt die Attraktivität des Nahverkehrs zu steigern, präsentiert die Bahn unzumutbare Lösungen. Wie kann man mehrfaches Umsteigen und eine Verdopplung der Fahrzeit als einen Mehrwert an Zuverlässigkeit verkaufen?“, entrüstet sich Schlick.
Die Befahrung mit nur einem Pendelzug auf einer eingleisigen Strecke mag zwar den Verkehr sicherer machen, die Bahn scheut jedoch wohl eher den bisherigen höheren Personal- und Zeitaufwand, der ohne den Pendelzug entstehen würde. Die Bahn mutet den Fahrtgästen lieber mehrere Umstiege und eine Verdopplung der Fahrtzeit zu.
Anstatt die aus dem Taunus kommenden Fahrgäste in Oberursel 24 Minuten auf den Anschluss nach Frankfurt Rödelheim warten zu lassen, könnte man eher die S-Bahn in Friedrichsdorf später losfahren lassen. Das könnte die Fahrzeit um ca. 20 Minuten verkürzen so der Vorsitzende der FWG und Mitglied in der Friedrichsdorfer Stadtverordnetenversammlung, Jens Witte.
Zu einem Zeitpunkt, zu dem mit dem 9 €-Ticket neue Kundengruppen für den ÖPNV geworben werden sollte, stellt die Bahn die Beziehung zu den bisherigen Fahrtgästen auf eine harte Bewährungsprobe.
Die FWG fordert die Bahn auf, die Planungen rückgängig zu machen. Zudem solle über eine Entlastung der Pendlerinnen und Pendler gesprochen werden. Exemplarisch nennt die FWG eine Wiederaufnahme des 15-Minuten-Taktes bis Oberursel, um eine direkte Anbindung an die U 3 zu schaffen. Auch eine Schnellbuslinie könne zur Entlastung beitragen.
Die FWG wünscht sich, dass die Bahn Ihren wichtigen Infrastrukturbeitrag ernst nimmt. Dazu gehörten Lösungen, keine Hindernisse.
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