Die Kita an der Bleiche – eine Spielwiese der Opposition?
Jeder Bauherr kennt das Prinzip: Wohn- und Aufenthaltsräume werden auf der schönen, ruhigen, von Straßen abgewandten Seite positioniert. Eingangsbereich, Küche und Sanitärräume nehmen hingegen meist die Straßenseite ein.
Dieses Prinzip finden wir auch bei der neuen Kindertagesstätte am „Park an der Bleiche“. Die Gruppenräume liegen auf der Parkseite und haben einen direkten Zugang zu den Freiflächen. Die Erzieherinnen und Erzieher waren an den Planungen beteiligt und freuen sich auf die neuen Räume und den Park.
Ein gelungenes Konzept – wie wir finden.
Umso erstaunter sind wir über die wiederholten Forderungen der Opposition, das Gebäude zu drehen. Von der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße, einer Tempo 30-Zone mit Zebrastreifen unweit des künftigen Eingangs, gingen Gefahren für die Kinder aus.
Bereits im Juni 2021 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Aufstellung des Bebauungsplans für die „Kita an der Bleiche“ mehrheitlich zugestimmt. Nun wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Mobilität und Stadtentwicklung wieder die Frage aufgeworfen, ob die Positionierung des Kita-Einganges „an der Ecke“ zur Homburger Landstraße ungünstig platziert sei.
Tatsächlich befindet sich der Eingang in deutlichem Abstand zum Kreisverkehr. Zur weiteren Sicherheit ist er auch noch ungefähr acht Meter vom Bordsteinrand zurückgesetzt und, wie die alte Rollschuhbahn, durch einen zusätzlichen Zaun geschützt.
In der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung dann der nächste Einwand: Eigentlich sei der gesamte Standort vollkommen ungeeignet, da die Verkehrsbelastung zu schlechter Luft und damit zu Gesundheitsgefahren führe.
Die Argumentation macht uns sprachlos. Ja, zur Rolle als Oppositionspartei gehört es, den Finger in Wunden zu legen. Das entspricht der Rolle in der Demokratie.
Oppositionspolitik um der Opposition Willen – das hat aus unserer Sicht hingegen wenig mit Gemeinwohlorientierung zu tun.
Wir fänden es schade, wenn Kindergartenkinder nicht den direkten Blick und Zugang zum Park genießen könnten. Der Park ist Teil des pädagogischen Konzepts.
Wir fänden es ebenfalls schade, wenn keine Kindergärten in zentraler Lage gebaut werden können, weil die Luftbelastung im Friedrichsdorfer Zentrum zu hoch sei.
Und wir finden es vor allem schade, wenn die politische Diskussion die eigentliche Zielgruppe, die Kinder Friedrichsdorfs und die Beschäftigten der Kindertagesstätte aus dem Blick verliert. Die gute Nachricht: Die Stadtverordnetenversammlung hat dem Bebauungsplan für die Kita an der Bleiche am 4. November mehrheitlich zugestimmt. Das ist ein wichtiger Beitrag für den Ausbau einer guten Kinderbetreuung in Friedrichsdorf.
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