Durchgängiger Betrieb der S5 nach Frankfurt trotz Brückenschadens – Fortführen des seit Jahresbeginn geltenden Betriebs
- Der Magistrat wird gebeten, auf die Verantwortlichen der Bahn zuzugehen mit dem Ziel, die für die Zeit vom 2. Juli bis Anfang Oktober vorgesehene Baustellenregelung (Pendelverkehr zwischen Oberursel und Rödelheim mit doppeltem Umsteigen) rückgängig zu machen. Im Ergebnis soll die S 5 ohne Unterbrechung zwischen Friedrichsdorf und Frankfurt Süd verkehren. Die durchgängigen Züge der Taunusbahn sollen bis zum Frankfurter Hauptbahnhof – und wieder zurück – fahren.
- Sollten aus Sicht der Bahn gewichtige Sicherheitsaspekte gegen eine Fortführung des seit Jahresbeginn geltenden Fahrplans sprechen, wird der Magistrat gebeten, im Kontakt mit der Bahn durch Optimierungen eine Verkürzung der Fahrzeit nach Frankfurt anzustreben. Dies kann beispielsweise durch eine spätere Abfahrt in Friedrichsdorf geschehen.
Begründung
Seit der Beschädigung der Autobahnbrücke durch einen LKW ist die Strecke zwischen Rödelheim und Oberursel nur einseitig befahrbar. Das führt zu einer Verspätung der S-Bahnen von etwa 10 Minuten und dem Ausfall jeder zweiten S-Bahn.
Obwohl diese Einschränkungen die Pendelnden und Bahnreisenden bereits seit einem halben Jahr belasten, ist die Fahrt ohne Umsteigen möglich. Die Verlängerung der Fahrzeit ist gemessen an der Gesamtsituation vertretbar.
Vor wenigen Tagen veränderte die Bahn die Fahrpläne der S 5 und kündigte an, durch diese Veränderung u.a mehr Zuverlässigkeit bieten zu wollen. Umgekehrt bedeutet dies für die Pendelnden und Bahnreisenden, dass sich die Fahrzeit nach Frankfurt etwa verdoppelt. Die Umsteigezeit in Oberursel wird mit 24 Minuten beziffert, in Rödelheim ist ein weiterer Umstieg in die Bahnen der Linien S 3 und S 4 vorgesehen. In der umgekehrten Richtung sind die Umsteigezeiten günstiger, doch muss in Rödelheim das Gleis durch die Unterführung und Treppenanlagen gewechselt werden, was insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen und mit Gepäck eine Hürde ist.
Für Fahrgäste aus Köppern und dem Usinger Land sollen die durchgehenden Züge der Taunusbahn entfallen. Das führt zu dreimaligem Umsteigen und zusätzlichen Wartezeiten.
Die Attraktivität des ÖPNV schwindet. Die Nutzung belastet ganz besonders diejenigen, für die der Weg nach Frankfurt mit der Bahn alternativlos ist. Das ist – auch mit Blick auf eine angestrebte Steigerung der Attraktivität des ÖPNV – nicht hinnehmbar.
Es ist – außer mit Sparbestrebungen der Bahn – nicht nachvollziehbar, wieso die Bahn statt einer Entlastung der Fahrgäste nach einer sechsmonatigen Durststrecke weitere Erschwernisse aufbaut.
Zudem vermissen wir Bemühungen, zugunsten der Fahrgäste Erleichterungen zu schaffen. Diese könnte alternativ in angepassten Abfahrtszeiten in Friedrichsdorf oder in einer Taktverstärkung mit einem verbesserten Übergang zur U-Bahn in Oberursel (U 3) liegen.